Güdingen

Güdingen

Güdingen war schon zur Steinzeit besiedelt. Die im Jahre 1822 aufgefundenen Reste einer " villa rustica " größeren Umfangs mit Heiz - und Badeanlagen beweisen die Besiedlung schon zur Römerzeit. Auch andere Funde aus der Römerzeit, wie römisches Mauerwerk und römisches Straßenpflaster, in den Jahren um 1825 gefunden, sind Zeugnis der römischen Besiedlung. Es ist bekannt dass schon in der Nähe der heutigen Saarbrücke eine Römerbrücke über die Saar führte. Im 4. Jh. wurden die Römer durch die Alemannen verdrängt, denen Ende des 5. Jhs. die Franken folgten und das Land in Besitz nahmen.

Der Graf von Saarbrücken war 1259 Lehnsherr über die Güter von Güdingen. In der Folgezeit war Güdingen mehrherrig, d.h. die Grundherrschaft wurde - wie in Fechingen und in anderen Dörfern - von mehreren Herren ausgeübt. Im Jahre 1540 waren es noch vier Herren:

1. Das Stift St. Arnual und als dessen Schutzherr der Graf zu Saarbrücken

2. Die Herren von Warsberg, die ihren Anteil dem Grafen verpfändet hatten

3. Die Herren von Hagen auf Eppelborn

4. Die Herren von Kerpen mit Saarbrücken in Gemeinschaft.

Auch hier kaufte Saarbrücken die anderen Herren aus. Graf Johann IV. brachte 1571 den Besitz von Hagen durch Tausch an sich. Graf Philipp von Nassau-Saarbrücken kaufte 1591 das Kerpensche Achtel und 1602 die Anteile des Samson von Warsberg, Salentin von Stromberg und Christoph von Liebenstein und war 1620 im Alleinbesitz des ganzen Dorfes.

Im Jahre 1605 wird in Güdingen eine Schiffsbrücke erwähnt, an deren Stelle die Güdinger 1609 auf ihre Kosten eine steinerne Brücke bauen mussten, die aber bald wieder verfiel. Der 30 Jährige Krieg hatte über Güdingen dasselbe Schicksal gebracht wie über die anderen Dörfer der Gegend. Hatte Güdingen 1628 noch 36 Gemeindsleute, was ebenso vielen Haushaltungen entsprach, so war einige Jahre später das ganze Dorf ausgestorben. Erst 1680 wurden wieder 12 Haushaltungen gezählt. 1723 brannte das ganze Dorf ab und 1756 hatte Güdingen wieder 42 Häuser.

Durch zunehmende Industrialisierung entwickelte sich Güdingen von einem kleinen Bauerndorf zu einer großen Industrie- und Arbeiterwohngemeinde. Die nahegelegene Halberger Hütte bot vielen Menschen Arbeit und gab Anlass zu einer lebhaften Bautätigkeit. Im Zuge dieser Entwicklung bildete sich zwischen den beiden Weltkriegen ein schöner, neuer Ortsteil. Neben der Halberger Hütte ließen sich auch kleinere Betriebe in großer Zahl in Güdingen nieder.

Der Gemeindebann ist 420ha groß, davon sind 8ha Wald und 12ha landwirtschaftlich genutzte Fläche. 1973 hatte die Gemeinde Güdingen 5500 Einwohner. Zur Zeit sind es rund 5100 Einwohner.
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